Ai – Harmonie Ki – Lebensenergie Do – Weg

Aikido könnte damit in etwa übersetzt werden als „Weg zur Harmonisierung der Lebensenergie“ oder auch „Methode, um in Einklang mit dem Angreifer zu kommen“.

Kampfkunst

Die japanische Kampfkunst Aikido hat zum Ziel, Angriffe möglichst effektiv abzuwehren. Dabei wird die Energie des Angreifers kontrolliert, umgelenkt und neutralisiert. Zu den Techniken zählen Hebel-, Halte- und Wurftechniken, die anfangs langsam, mit zunehmendem Gefühl für die verschiedenen Bewegungen immer dynamischer ausgeführt werden. Steht der Aspekt der Selbstverteidigung auch nicht im Vordergrund der Lehre, so lassen sich die Techniken ab einem gewissen Niveau doch sehr effektiv zur Abwehr von Angriffen einsetzen.

Neben den waffenlosen Techniken umfasst Aikido auch die Anwendung von Schwert, Stab und Messer. Oberstes Gebot ist die Vermeidung von Verletzungen. Das gemeinsame Üben dient nämlich in erster Instanz nicht der Vorbereitung auf einen Kampf, sondern dazu, sich selbst zu entwickeln und seine inneren Kämpfe zu beenden.

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Wohlbefinden

Darüber hinaus bietet Aikido auch eine Reihe gesundheitlicher Aspekte. Das regelmäßige Training fördert die körperliche Beweglichkeit und das Gleichgewicht der Organe. Die Dynamik der Bewegungen lassen uns unsere Körperachsen sowie Bewegungsfreiheiten erkennen. Durch Meditation lernen wir, uns (wieder) in unserem Körper zu (kon)zentrieren. Dabei können Blockaden, Verspannungen und Fehlhaltungen gelöst werden. Mit zunehmender körperlicher (Selbst-)Erfahrung lernen wir, unsere eigenen Stärken, aber auch die Schwächen besser zu erkennen und anzunehmen.

Mit der Technik entwickelt sich zugleich auch die geistige Einstellung des Übenden. So ist das Miteinander im Aikido sehr wichtig. Es gibt keine Wettkämpfe oder Meisterschaften, jeder übt mit jedem, der Anfänger mit dem Fortgeschrittenen, der Ältere mit dem Jüngeren. Jeder greift an und wird angegriffen, immer im Wechsel. So gibt es keine Sieger, keinen Verlierer. Mit der richtigen Einstellung gewinnen alle.

„Das Ziel des Weges der Kampfkunst ist die Freundschaft.“
Morihei Ueshiba

Wurzeln

Der japanische Budo-Meister Morihei Ueshiba (14.12.1883 – 26.04.1969) widmete sein gesamtes Leben dem Studium und der Praxis verschiedener japanischer Kampfkünste, in denen er unterschiedlich hohe Dan-Grade erwarb. Als Synthese aus den effektivsten und natürlichsten Techniken begründete er 1925 die neue Budodisziplin Aiki-Bujutsu. Ihr liegt die Erkenntnis zugrunde, dass jede Kampfkunst nur dann wertvoll und unbesiegbar sein kann, wenn sie vom göttlichen Geist der Liebe und Verantwortung gegenüber allen Lebewesen durchdrungen ist. Ab 1932 verwendete er für seine Kunst den Begriff Aiki-Budo, 1942 schließlich entstand der Name Aikido.

Hirokazu Kobayashi Sensei (8. Dan, 14.02.1929 – 28.08.1998), einer der letzten Schüler Ueshibas, entwickelte Aikido in einem differenzierten Stil weiter und übermittelte sein Wissen und seine Erfahrung an seine Schüler in Europa. Zentrale Elemente dabei sind

  • die Übertragbarkeit der Prinzipien der waffenlosen Techniken auf die Anwendung mit Stab und Schwert,
  • die äußerst kurzen, rein auf die Kontrolle des Zentrums ausgerichteten Bewegungen ohne Blocks
  • sowie die klar an der japanischen Tradition orientierte Etikette.

Geschichte der 3A (Académie Autonome d’Aikido)

1998 wurde in Osaka die „Internationale Aikido-Akademie nach der Schule von Kobayashi Hirokazu“ gegründet. Das Ziel der Schule ist es, das vom Meister gelehrte Aikido in seinen technischen und geistigen Inhalten weiterzugeben. Damit sollen über das reine Vermitteln bestimmter Techniken hinaus auch die Ideen, Lehren und Studien Kobayashis fortgeführt werden.

Kobayashis Schüler André Cognard, 8. Dan (Lyon, Frankreich) ist der derzeit maßgebende Lehrer. Ihm obliegt die technische Leitung der Schule. 1982 gründete er in Frankreich die 3A. In den darin organisierten Aikidogruppen führt Cognard gemeinsam mit Walter Oelschläger, 6. Dan (Bietigheim- Bissingen, offizieller Vertreter der Schule in der 3A Deutschland) die Arbeit von Kobayashi Sensei fort.

Die deutsche Sektion versteht sich dabei als ideelle Vereinigung von Aikidogruppierungen, die in den letzten 15 Jahren vorwiegend im süddeutschen Raum entstanden sind. Alle Lehrer dieser Dojos sind Schüler von Walter Oelschläger. In sämtlichen Gruppen der 3A Deutschland wird der durch Meister Kobayashi vermittelte differenzierte Stil des Aikido gepflegt, genauso wie die traditionellen Umgangsformen im Dojo, die nicht nur formell ausgeführt, sondern auch inhaltlich gelebt werden.

Walter Oelschläger hatte Hirokazu Kobayashi Sensei 1979 in Nürnberg kennengelernt. Zwar konnte er selbst bereits auf eine 10-jährige Aikidoerfahrung zurückblicken, jedoch erschienen ihm die Ausführung des Aikido Kobayashi Senseis als etwas völlig Neues. Regelmäßige Lehrgangsbesuche im In- und Ausland folgten, und ein ernsthaftes Auseinandersetzen mit den Inhalten der Lehre des japanischen Meisters begann. So entwickelte sich im Laufe der Jahre ein tieferes Verständnis für Aikido und über das Training hinaus eine Freundschaft mit Kobayashi Sensei.

Weitere Informationen zur 3A und Aikido nach Kobayashi gibt’s unter www.3a.org.